Jetzt aber!

Emotionale Gereimtheiten

Einen ganz persönlichen Reim aufs Leben macht sich Musikpoetin Claudia L. mit ihrem ersten Solo-Programm „Jetzt aber!“.
Ironie und kindliche Verspieltheit paaren sich mit tiefen Einsichten und rufen dazu auf, das Leben in all seinen Höhen und Tiefen intensiv zu erfahren, ohne sich selbst dabei allzu ernst zu nehmen.

Putzig meistert sie Krisen, lässt Kaktusblüten im Wind treiben und sich vom Prater der Emotionen mitreißen, setzt der Handymanie alten Glanz entgegen und bringt schließlich die Smoothe-Katze zum Schnurren.

Schon lange sind Texte und Lieder in der Musikerin und Poetin herangereift. Jetzt aber! ist es für Claudia L. an der Zeit, ihre Erkenntnisse über das Leben augenzwinkernd mit ihrem Publikum zu teilen. 

Zwei Jahre später… und leicht schwindlig von der letzten Fahrt, fragt sich die Musikpoetin: „Was jetzt?!“ und beginnt mit ihrem zweiten Solo-Programm eine neuerliche musikalische, sehr persönliche Reise voller emotionaler Gereimtheiten.

Trailer „Jetzt aber!“

Trailer "Jetzt aber!" Musikpoetin Claudia L.

Reaktionen

Publikumsreaktionen / Premiere (19.5.17) im Kulturhaus Reiman

„wunderschön und extrem anspruchsvoll…“

„vielseitig… lachen, nachdenklich werden, oder einfach nur genießen. Spitze…“

„etwas ganz Spezielles… vor allem mit so viel Niveau…“

„Edelsteinfacetten!“

Ein Konzertabend (Fr 19.05.2017) mit Claudia Leitner. Lieder mit Tiefgang, emotionale Gereimtheiten und ein begeistertes Publikum. Das war Jetzt aber! – Emotionale Gereimtheiten, das Solokonzert-Debut der sympathischen Liedermacherin mit Texten von Welf Ortbauer.

Kulturhaus Reiman

Ein volles Haus bei der Langen Nacht der Bühnen!

Am 11. November 2017 war das Haus der Frau erstmals Spielstätte im Rahmen der Langen Nacht der Bühnen und der Erfolg war überwältigend!
[…]
Claudia Leitner zeigte einen Ausschnitt aus ihrem ersten Soloprogramm Jetzt aber! Emotionale Gereimtheiten und begeisterte mit ihren wunderbaren Liedern.

Diözese Linz

Jetzt aber!

Liedtexte

Fake Element

Irgendwann ist jetzt

[…]

„Ach, lass dich gehen,
du wirst schon sehen,
irgendwann kommt irgend-dann,
und du kommst da und dort nicht an.
Das Zwischenspiel ein schönes Ziel,
soll doch kommen, was da will!

Der Schein hinterm Fenster, das Kinderzimmer,
der Duft alter Lieder, all das wartet immer,
ja aber wo wartest du?
Auf einer Insel, auf Bäumen, in Träumen, im Wind?
Dort, wo Sand aus der undichten Sanduhr rinnt?
Jetzt kommt im Nu!

Irgendwann ist jetzt!
Irgendwie verschätzt?
Du ahnst es – irgendwann!
Und dann?

Text: Welf Ortbauer

Prater der Emotionen

Herzlich willkommen im „Prater der Emotionen“,
mit seinen tollen Attraktionen!
Diese werden Ihr Innenleben sicher nicht schonen,
und beschleunigen jede Art von Komplikationen!

Um Sie gebührend für Ihren Einsatz zu entlohnen,
bringen wir die Mühle,
Ihrer all-täglichen Gefühle
und Gedanken,
mit Sicherheit ins Schwanken und Wanken!

Zögern Sie nicht, kommen Sie herein,
bei uns kehrt richtiges Leben ein!
Haben Sie schon vorher die Hosen voll?
Wenn nicht, dann garantiert danach – versprochen! Jawohl!

[…]

Text: Claudia L., Musikpoetin

Eigene Melodie

Manchmal spielt das Leben aber ganz andere Töne,
übertönt unser Lied und macht uns gar still.

Doch die EIGENE Melodie, und das ist das Schöne,
bleibt ewig im Herzen, schwingt, wartet und will
von uns gehört und gesungen werden,
hier und jetzt auf Erden!

Sie schlummert in jedem, ist stets für uns da,
sie wartet nur auf unser „JA!“
dann dringt sie durch uns und lächelt dabei –
und wir sind endlich frei!

Manchmal verläuft das Leben nicht immer ganz eben,
manchmal hat man keine andre Wahl,
ist der Lebensweg zu schmal,
stürzt vom Gipfel man ins Tal,

ist der Blick getrübt und schal,
läuft das Leben – wirklich ganz fatal!

Doch die EIGENE Melodie …

Text: Claudia L., Musikpoetin

Alter Glanz

Alten Glanz in den Augen, neues Gold auf der Haut,
und das Liebe einsaugen klingt wieder vertraut.
Den Schmerz abgeschüttelt, den Mut aufgeklaubt,
das Herz wachgerüttelt, die Seele abgestaubt.

Gestrauchelt? Nicht liegen bleiben!
Krone richten, aufstehen, gehen…
Eintauchen, weitertreiben,
tun, als wär nichts geschehen.

Keiner hat was gesehen.
Was soll schon gewesen sein?
Und wenn schon, nur du weißt es allein,
niemand würd es verstehen.

Du singst weiter dein Lied, und der Himmel hört zu,
ein Gedanke zieht seine Spur zum Du.
Verwischt und verwoben, wo ist unten, wo oben,
wird aus dem Durcheinander wieder ein Miteinander?

Glitzert dein Lachen wie Sternengold?
Hat dir jemand verziehen?
Hat eine Liebe dich eingeholt?
Hör auf, vor ihr zu fliehen!

Wieder Glück im Blick, das ist der Kick,
wie mit neuem Kleid zu allem bereit.
Alten Glanz in den Augen, neues Gold auf der Haut,
und das Liebe einsaugen klingt wieder vertraut.

Text: Welf Ortbauer

Putzig

Manchmal überkommt’s mich, da packt mich die Wut,
ich werde unruhig, es kocht mein Blut.
Das treibt mich an und macht mir Mut,
dieser Wut zoll ich Tribut!

Mein Mann – er kennt mich nur zu gut – ist auf der Hut,
er raunt schlecht gelaunt – er wird halt schnell stutzig:
„Mein Gott, heut ist sie wieder putzig!“

Schon erschein ich schwer bewaffnet zu seinem Graus
und ruf gereizt und angriffslustig aus:
„Nimm dich in Acht oder besser nimm Reißaus,
denn heute putze ich… das ganze Haus!“

[…]

Text: Claudia L., Musikpoetin

Krise

Die Krise ist in aller Munde,
sie klafft wie eine große Wunde,
sie droht uns alle zu verschlingen.
Ich frag mich, wird es uns gelingen,
sie zu stillen, sie zu stoppen?
Wie lange wird sie uns noch foppen??
Oder ist sie noch zu toppen???

Doch genug der Dramen, Bankenpleiten,
Kurse, die in den Abgrund gleiten,
Staaten, die massiv bankrott,
heute reich, morgen Schrott…
Alles wird schlechter, Schritt für Schritt,
nein, ich mach da nicht mehr mit!

Bevor ich mein Leben
mit der Krise vermiese,
liege ich lieber auf einer grünen Wiese
und lass mir eine Prise Brise
ins Gesicht sanft weh’n,
um dann mich erhaben zu erheben
und durch die Landschaft zu geh’n,
zu schweben,
mit nackten Füßen und Riesengekicher,
ja, ich glaub, das macht krisensicher…

[…]

Text: Claudia L., Musikpoetin

Fake Element

Allein du, du allein

Hab dich immer mit,
bist immer dabei
auf Schritt und Tritt,
wir sind immer zwei.
Brauch dich Tag und Nacht,
lass mich bloß nicht allein,
halt über mich Wacht,
ich kann sonst nicht sein!

Ich geh ohne dich
nirgendwohin,
wo du bist, bin auch ich,
gehst mir nicht aus dem Sinn.
Wenn du rufst, bin ich da,
und du rufst ständig,
bleib mir bitte nah,
ich lieb dich unbändig.

Ich schau nur auf dich,
auf ein Zeichen von dir
vergesse ich mich
und das Jetzt und Hier.
Da kann’s schon geschehen,
dass ich wen ramme,
den ich übersehen,
und am Tod vorbei schramme…

[…]

Text: Welf Ortbauer

Smoothe-Katze

Er kommt zum Essen,
ich will fein speisen,
er ist zum Fressen
süß – mit leisen
Lauten lock ich ihn an…
Heut gibt’s als Hauptspeise: Mann!

[…]

Ich mix ’nen Smoothie als Vorspeise,
der regt mich an,
er schürt meinen Appetit auf „Mann“.
Mein Rezept ist ein Renner,
versetzt alle Männer
in einen Dämmer-
Zustand – wie Lämmer
nach der Schur,
betöre ich mit Natur.

Zerkleinre Marillen bis sie weich und glatt,
Feigen, diesmal ohne Blatt,
Kiwis, Mangos, Birnen,… und ein Schuss Sahne!
Bevor ich mich geschmeidig anbahne,
mix ich als Draufgabe eine Banane
und zwei extrascharfe Chilis,
beide erinnern so schön an Willis
Bruce – dieser Juice
wird wieder himmlisch schmecken,
die Hauptspeise darf den Saft von mir lecken…

[…]

Text: Claudia L., Musikpoetin & Welf Ortbauer

Im Wind

Nie weißt du, wann es endet,
und nie, wann es beginnt,
und wie oft wir verblendet,
wie oft wir sehend sind.
Ein Ab und Auf, ein Her und Hin,
ein Lösen und ein Schweben,
runter und rauf… wer weiß den Sinn,
ist alles Spiel im Leben?

Wir sind wie Seifenblasen im Wind,
die, weggeblasen von einem Kind
schillernd, bunt übern Spielplatz wehen,
vor der Sonne stehen, eh sie vergehen.

Immer will jemand bleiben,
immer jemand gehen,
wer will noch Briefe schreiben,
wer je den Wind verstehen?
Ein schnelles Grüßen; blauer Blick;
Ein Flattern, Zittern, Dehnen,
die Haut ist dünn, die Luft zu dick,
die Augen voller Sehnen.

Und unser altes Kinderspiel
der glühenden Ideen,
vom aufgefangnen Stern, der fiel,
damit wir Licht aussäen,
wird neu begonnen, eh’s zerrinnt,
das Glück lässt sich nicht fassen,
wer’s zu verlieren glaubt, gewinnt,
wer liebt, muss lieben lassen.

Refrain

Schau, wie wir alle fliegen,
bis jeder Traum zerplatzt,
vorbei das stolze Wiegen,
die Spiegel sind zerkratzt.
Doch die Quelle versiegt nie,
aus der Gebilde steigen,
vergiss die Hülle! Die Fantasie
lässt uns nach oben zeigen…

Refrain

Text: Welf Ortbauer & Claudia L., Musikpoetin

Kaktusblüte

Ich bin allein zu Haus,
es läutet: meine Träume.
„Gehst du mit uns aus?“
fragen sie – und damit ich nichts versäume,
was im Traum mir sonst nie einfällt,
sag ich „Ja – wenn ihr‘s niemanden erzählt.“

Träume sind Spiele ohne Feuer, nur mit Licht,
Träume sind Spiele, die verlierst du nicht,
sie sind Freunde, die dich tragen,
geh mit ihnen, wenn sie fragen,
Träume haben ein eigenes Gesicht.

Ich lass mich gehen
und löse alle Leinen,
stell mich auf die Zehen
strecke mich und gieße schnell die kleinen
Kakteen, damit sie wie ich aufblühen…
Frühling im Kopf… es grünt so grün…

[…]

Text: Welf Ortbauer

Nun lasst uns still

Nun lasst uns still den Tag beschließen.
Sacht greift die Nacht nach unsrer Hand
und zieht uns ins Hinüberfließen,
an des Unumkehrbaren Rand.

Und löst unsre Traurigkeit und Wehmut
– wir hätten noch so viel zu tun –
ersetzt sie durch dankbare Demut,
raunt muttergleich: „Kind, Zeit zu ruh‘n.“

Langsam beginnt der Zug zu fahren,
das Schiff legt ab, der Ballon, er steigt…
Schön, wenn als Letztes wir bewahren,
dass jemand winkt und auf uns zeigt.

Nichts endet ohne anzufangen,
wir sind geführt, wo wir nichts seh‘n,
bis wir in neues Licht gelangen…
ankommen… bleiben… wieder geh‘n…

Text: Welf Ortbauer

Sterne & Schmetterlinge

Da gibt’s die Sterne und die Schmetterlinge,
die Blumen und ein großes Kind,
das immer wieder staunt, wie schön die Dinge
für kleine bunte Augenblicke sind.

Da gibt’s die Sonne und die Sommerwiesen,
ein abgestreiftes Kleid und blauen Mohn,
die sieben Berge und die roten Riesen,
die losen Takte und den guten Ton.

Das Kind tanzt mit den Bildern und dem Spiegel,
nimmt lachend alle Schatten von der Wand
und schreibt in Großschrift auf die Mauerziegel:
„Du, Leben, gib mir deine Hand!“

Text: Welf Ortbauer